Chronik

Verein für Gartenbau und Landespflege Grassau

1991-Binden einer Erntekrone       |        1999-Arbeitseinsatz am Kreisel         |       2002-Erntedankaltar                 

 

Die Anfänge des Gartenbauvereins in Grassau gehen bis ca. 1900 zurück.

Zu dieser Zeit hatte das Bayerische Königshaus die bayerischen Gemeinden dazu aufgerufen, in ihren Grenzen Obst- und Gartenbauvereine zu gründen, um damit die Versorgung der Bevölkerung mit frischem Obst und Gemüse zu verbessern.
So wurde auch der Obstbauverein Grassau gegründet.

 

Das älteste vorhandene Dokument ist ein Mitgliederverzeichnis aus dem Jahre 1902, in dem 69 Mitglieder verzeichnet, aber 15 wieder gestrichen worden sind.

Vorsitzender war Franz Moritz und sein Stellvertreter der örtliche Cooperator.

Der Verein widmete sich vorrangig dem Obstbau, wie eine Pflanzliste der Obstbäume bezeugt. Schon damals kannte man die Vorzüge der häufig gepflanzten Sorten Boskoop, Goldparmäne und Landsberger. Daneben spielte aber auch die Bienenzucht eine große Bedeutung, denn ab 1905 wird für den Verein teilweise die Bezeichnung Bienenzucht- und Obstbauverein verwendet.

Der Bericht des Obstbauvereins 1908, erstellt am 20. Februar 1909 vom Vorsitzenden Franz Mühlbauer, berichtet von 52 Mitgliedern am Jahresanfang und von Gesamteinnahmen von 220 Mark. Haupteinnahmequelle war der Mitgliedsbeitrag in Höhe von 2 Mark. Danach verlieren sich die Spuren des Vereins.

 

Erst 75 Jahre später erfolgte die Neugründung des Vereins am 8. Dezember 1983.

Dazu schrieb die Chiemgauzeitung am 13. 12. 1983:

„Grassau hat wieder einen Gartenbauverein. 52 der im Gasthof Sperrer versammelten Interessenten füllten nach dem Vortrag des Kreisvorsitzenden der Gartenbauer Raimund Richy über „Ziele und Aufgaben des  Gartenbauvereins“ spontan die Beitrittserklärungen aus....Damit hat die Marktgemeinde wieder einen Verein, der sich der Gartenkultur und der Blumenpflege widmen wird. Im Gegensatz zu dem in den fünfziger Jahren sang- und klanglos eingegangenen ehemaligen Obstzüchterverein hat die neue Vereinigung ein weitreichendes Programm auf ihr Panier geschrieben. Schon der Vereinsname „Verein für Gartenbau und Landespflege“ deutet darauf hin, dass dabei auch Ortsgestaltung und Landschaftspflege zum Zuge kommen sollen.“


Zum Vorsitzenden des  Vereins wurde Hans Kamml und zu seinem Stellvertreter Gerhard Wocidlo gewählt. Das erste Jahr nach der Wiedergründung war bestimmt von zwei Fachvorträgen bei den Mitgliederversammlungen zu den Themen "Pflanzenschutz im Hausgarten" und "Gemüse im Hausgarten und Balkonblumen".

 

Der erste Baumschnittkurs im Ort lockte 49 Teilnehmer auch aus den umliegenden Gemeinden an. Die vielfältigen Aktivitäten sorgten dafür, dass der Gartenbauverein zum Ende 1984 bereits 113 Mitglieder hatte. Traditionell auch in den folgenden Jahren schloss das Vereinsjahr mit einer Adventsfeier ab.

1985 erfolgte der erste große Ausflug zur Bundesgartenschau nach Augsburg mit 71 Teilnehmern. In diesem Jahr wurde auch der erste Blumenschmuckwettbewerb mit insgesamt 60 Preisträgern veranstaltet.
Seit 1987 übernahm der Gartenbauverein die Ausschmückung der Kirche zum Erntedankfest. Diese Tradition ist zusammen mit dem Adventsbasteln seither fester Bestandteil des Jahresprogramms.

 

Nach 12 Jahren erfolgreicher Arbeit folgte dem Vorsitzenden Hans Kamml 1995 Martin Sichler nach. Unter seiner Leitung verlagert sich der Schwerpunkt  hin zu den Möglichkeiten des ökologischen Gartenbaus. Im März 1998 folgte ihm der damalige Bürgermeister Raimund Schupfner im Amt nach. 1999 stieg die Mitgliederzahl auf mehr als 200 an. Mit Unterstützung durch die Gemeinde konnte im Ortszentrum ein Obstlehrpfad verwirklicht werden, der offiziell am 6. Mai 2001 eingeweiht wurde.


Die Mitgestaltung, insbesondere die Verschönerung des Ortes war dem Verein seit seinem Bestehen ein besonderes Anliegen. Neben den praktischen Arbeiten im Ortseingangsbereich 1986 in Kucheln widmeten sich die Mitglieder der Gestaltung des Kreisels am Ortseingang nach Staudach. Zudem nimmt der  Verein auch aktiv am politischen Geschehen der Gemeinde durch die Mitgliedschaft im Umweltbeirat seit 1985 teil. Des weiteren ist der Gartenbauverein nicht mehr vom Grassauer Advent wegzudenken, welcher seit 1998 im Hefterstadel stattfindet.

Mit

  • Informationsveranstaltungen,
  • Vereinsausflug,
  • Radlausflug mit Gartenbesichtigung,
  • gemeinschaftlichem Radi-Essen,
  • Adventsbasteln,
  • Ausschmücken der Kirche zum Erntedank
  • Teilnahme am Adventsmarkt

ist der Veranstaltungskalender der Gartler in Grassau voll gefüllt.


Seit 1999 ist der Verein auch mit einer eigenen Darstellung im Internet vertreten.

2020 erfolgte ein umfangreiches Redesign von www.gartenbauverein-grassau.de um den Anforderungen der Zeit und den gesetzlichen Ansprüchen gerecht zu werden.

 

Wichtig ist auch die Fortbildung der Mitglieder. Deshalb veranstalten die Gartenbauvereine des Achentals unter Teilnahme aller Mitglieder regelmäßig Obstbaumschnittkurse.

In den letzten Jahren hat der Verein Geräte angeschafft, um die Mitglieder in ihrer erfolgreichen Gartenkultur zu unterstützen. So verfügt der Verein jetzt über einen Häcksler, Obstpresse und auch Wühlmausfallen.